Die Glockenblume
von Heinz Bornemann
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Der letzte Schnee verlässt die Erde,
die Sonne siegt mit warmen Strahl,
dass endlich wieder Frühling werde,
und frohes Lachen überall.
Die Blumen recken sanft die Köpfe,
schaun keck schon aus der Wiese raus,
damit man neue Kraft nun schöpfe,
hurra, der Winter geht nach Haus.
Und auch die kleine Glockenblume,
guckt jetzt schon fröhlich in die Runde,
sie kommt zu Ostern ja zu Ruhme,
denn sie ist ja in aller Munde.
Da hört von Ferne sie die Glocken,
die laut ertön vom Kirchenturm,
erst ist sie fürchterlich erschrocken,
es kommt doch nicht ein starker Sturm ?
Dann sieht sie neidisch zu den Leuten,
die schnellstens nach der Kirche eiln,
ach könnte ich doch auch so läuten,
dann würden sie bei mir verweiln.
Sie sieht ein Kind, sich niederbücken,
was will denn nur das nette Kind,
es wird die Glockenblume pflücken,
und nimmt sie mit nach Haus geschwind.
Die Glockenblume nun ganz stolz,
ich will auch nicht mehr wimmern,
hing ich als Glock im Turm aus Holz,
stünd nicht in warmen Zimmern.
Ob Glockenblume oder Glocke,
ich sag dazu nur einen Satz,
auch wenn ich in der Stube hocke,
ein jeder hat halt seinen Platz.
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